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Neues von Pro D-Tunnel
Pressemitteilung: „Deckel” auf dem Raschplatz: Zukünftige ÖPNV-Nutzung darf nicht verbaut werden
von Jens Pielawa (Kommentare: 0)
„Deckel” auf dem Raschplatz: Zugänge zur D-Linie müssen in mögliche Planungen mit einfließen – zukünftige ÖPNV-Nutzung darf nicht verbaut werden
Seit einigen Tagen wird in der Presse und der Politik über die Möglichkeit einer Deckelung am Brennpunkt Raschplatz diskutiert. Um die problematischen Situationen in der –1-Ebene zu verbessern, überlegen die Stadt und die Sparkassen-Tochter HRG, den Raschplatz auf Straßenniveau anzuheben. Die heutige Platzfläche könnte dann mit Geschäften bebaut und „gedeckelt” werden.
Bei dieser Diskussion muss die unter dem Raschplatz liegende U-Bahn-Station „Hauptbahnhof” im Blickfeld gehalten werden. Besonders die noch nicht ausgebaute sogenannte „Geisterstation” und ihre geplanten Zugänge zum Hauptbahnhof dürfen dabei nicht verbaut werden.
Im Zuge der Planfeststellung zum D-Tunnel im Jahr 1992 wurde ein zentraler Zugang zur D-Linie neu geplant. Dieser befindet sich ca. 40 Meter hinter dem heutigen U-Bahn-Abgang Richtung stadteinwärts, gegenüber des Aufzugs Rundestraße. Dazu sollte die Gebäudefront aufgebrochen werden, um die dahinterliegende Verteilerebene der D-Linien-Station zu erreichen. Geplant waren zwei vom Platz abwärts führende Rolltreppen sowie eine gefächerte feste Treppe (Quelle: U-Bahn-Bauamt, Lageplan D207/134 von 1992).
Eine angedachte Bebauung des Raschplatzes mit einem großen Ladengeschäft direkt hinter den vorhandenen U-Bahn-Abgängen würde diesen Zugang demnach verbauen. Die Initiative Pro-D-Tunnel e. V. mahnt deshalb an, die geplanten Zugänge zu einer mittelbar noch zu nutzenden Station der D-Linie nicht zuzustellen und offen zu halten. Die Zukunft einer ÖPNV-Nutzung darf nicht verbaut werden.
Dies gilt ebenfalls für einen anderen geplanten Zugang zur Verteilerebene, der sich mitten im heutigen Ladengeschäft „Rossmann” befindet. Dieser Zugang, ebenfalls mit zwei Rolltreppen und fester Treppe geplant, ist heute durch die Verkaufsflächen blockiert. Der Abgang hätte sich parallel zu den beiden vorhandenen befunden.
Die Initiative Pro-D-Tunnel e. V. sieht den Ausbau mit einer vierten Stammstrecke im Stadtbahnnetz – die D-Linie zwischen Goetheplatz und Lindemannallee – nach wie vor als mittelfristig zu realisierende dringliche Aufgabe an. Bekannte Kapazitätsprobleme auf den drei vorhandenen Tunnelstrecken sowie der wachsende Bedarf an Taktverdichtungen auf der Linie D-Süd nach Bemerode und zum Neubaugebiet Kronsrode lassen sich nur mit einer neuen vernetzten Tunnelstrecke zufriedenstellend lösen. Daher dürfen verfügbare Rohbauten und bereits vorliegende detaillierte Planungen zum D-Tunnel nicht durch andere Bauprojekte unnötig gefährdet werden. Pro-D-Tunnel e. V. mahnte schon bei der einst geplanten Steintor-Bebauung vor sinnloser Trassengefährdung.
Ein Vorschlag bei einer möglichen Platzbebauung mit Läden wäre, das Geschäft „Rossmann” auf die Raschplatz-Fläche zu tauschen, mit einer Ladenfront zwischen den heute vorhandenen Abgängen. Der 1992 geplante Zugang zur D-Linie wäre durch diese neue Ladenfläche natürlich blockiert und entfiele. Dafür müsste das heutige Ladengeschäft aufgegeben und freigemacht werden. Damit wäre der Weg wieder frei für die ursprünglich angedachte Nutzung für einen sehr kurzwegigen Stationszugang zur D-Linie in unmittelbarer Nähe der Pendlerströme.
Kontaktadresse:
Initiative Pro D-Tunnel e. V. · Jens Pielawa · Reichhelmstraße 20 · 30519 Hannover · pielawa@pro-d-tunnel.de
Herausgegeben am 10. November 2022 • V.i.S.d.P.: Jens Pielawa